Nazis stoppen!
Kein Naziaufmarsch am 12. Oktober in Göppingen!
Die Faschisten in der Region Göppingen
haben in den letzten Jahren eine aktive Naziszene aufgebaut. Allein im
letzten Jahr veranstalteten die selbsternannten “Autonomen Nationalisten
Göppingen” fünf Kundgebungen und Demonstrationen und fielen immer
wieder auf, durch Bedrohungen und Angriffe gegen Menschen, die nicht in
ihre beschränkte Weltanschauung passen. Am 12. Oktober wollen sie nun
erneut aufmarschieren. Das lassen wir uns nicht bieten!
Die Stadt Göppingen ist ein
Paradebeispiel dafür, wie sich Naziszenen entwickeln können, wenn sie
nicht frühzeitig als Problem erkannt und bekämpft, sondern stattdessen
von Lokalpolitik und Stadtverwaltung verheimlicht und verharmlost
werden. Wenn Nazis auf diese Art Raum geboten wird, nutzen sie diesen
und breiten sich aus. Bringt man ihnen Gleichgültigkeit oder gar
Toleranz entgegen, so zeigen sie verstärkte Präsenz durch Angriffe und
Agitation. Jedes selbstbestimmte öffentliche Auftreten der Faschisten
stärkt sie nach Innen und ist eine unmissverständliche Drohgebärde nach
Außen. Je stärker und durchsetzungsfähiger sie sich dabei geben können,
desto anziehender wirkt der Auftritt auf rechtsoffene SympathisantInnen,
desto höher also die Gefahr von weiterem Zulauf.
Seit nunmehr über 90 Jahren morden sich
der Faschismus und seine Vertreter durch die Geschichte. Mindestens 184
Tote durch Nazigewalt in der BRD seit 1990, die NSU-Morde und der
rassistische Massenmord von Oslo sind aktuelle Beispiele der
mörderischen Konsequenzen dieser Ideologie. Es ist ein fataler Fehler,
diese Taten aus ihrem politischen Zusammenhang zu lösen und zu
Gewalttaten fanatischer Einzeltäter umzudeuten. So bleiben die
dahinterstehenden Strukturen, Netzwerke und Verbindungen im Dunkeln und
werden verharmlost. Die deutschen Faschisten haben mit ihrem
Vernichtungszug gegen die europäischen Jüdinnen und Juden, gegen Sinti
und Roma und Homosexuelle, mit der blutigen Zerschlagung der gesamten
ArbeiterInnenbewegung und dem kompromisslosen Kampf gegen alle
fortschrittlich gewandten Menschen schon einmal eines der dunkelsten
Kapitel der Menschheitsgeschichte geschrieben. Auch wenn die
faschistische Gewalt heute in ihren Dimensionen neben diesen Ereignissen
verblasst, so entspringt sie doch derselben Intention, derselben
Gedankenfolge von wertvollem und unwertem Leben. Die heutigen Faschisten
sind die direkten Nachfolger der Nazis von damals. Zwangsarbeit, das
Verbot jeder gewerkschaftlicher Mitbestimmung, die systematische
Verschlechterung der Arbeitsbedingungen und nicht zuletzt ein
unvorstellbar zerstörerischer Weltkrieg, dem Millionen von Menschen
geopfert wurden. Das sind die realen Auswirkungen einer faschistischen
Herrschaft. Mit dem vermeintlichen Kampf gegen “Unrecht”, oder gar
antikapitalistischen Aussichten hat das nichts zu tun. Nazis sind keine
Antikapitalisten, sondern streben die Zuspitzung von Ausbeutung und
Unterdrückung an. Eine vielfältige und dabei gleichberechtigte
Gesellschaft mit wirklichen Beteiligungsmöglichkeiten ist das genaue
Gegenteil der faschistischen Bestrebungen und ihr erstes Angriffsziel.
Alle, die für Solidarität und
gesellschaftliche Mitbestimmung eintreten, haben zugleich auch die
Pflicht, rechte Angriffe abzuwehren und den Nazis einen aktiven
Widerstand entgegenzubringen. Solange die menschenfeindliche
faschistische Hetze verbreitet werden kann, ist es notwendig, den
Verantwortlichen jeden Handlungsraum zu nehmen. Faschistische
Demonstrationen sind zwar nur die Spitze des Eisbergs, sie sind zugleich
aber der offensichtlichste Punkt, an dem eine Gegenbewegung ansetzen
kann und muss. Diese Aufmärsche mit Blockaden zu verhindern ist ein viel
erprobtes Mittel, das sich in den letzten Jahren mehrfach bewährt hat.
In zahlreichen Städten in der ganzen BRD – Dresden, Karlsruhe, Mannheim,
oder Potsdam sind nur einige Beispiele – haben hunderte und tausende
Menschen aus allen Teilen der Gesellschaft, unabhängig von Alter,
Herkunft, oder sozialem Hintergrund mit engagiertem Einsatz bewiesen,
dass Nazis gestoppt werden können. Um das zu erreichen, müssen wir als
antifaschistische Bewegung zusammenhalten und einen respektvollen und
solidarischen Umgang wahren.
Am 12. Oktober werden wir den Nazis in
Göppingen unsere Solidarität, unseren Zusammenhalt und unsere
Entschlossenheit entgegensetzen – sie sollen keinen Schritt laufen!.
Dabei wollen wir uns weder auf Provokationen der Polizei einlassen, noch
werden wir uns von ihr einschüchtern, oder uns von unserem Vorhaben
abbringen lassen. Kommt alle und bringt gemeinsam mit uns einen
vielfältigen, kreativen und dynamischen Widerstand auf die Straße! Wir
werden die Stadt mit Leben füllen, lautstark demonstrieren und die Nazis
blockieren. Solange die Gegner eines solidarischen und
gleichberechtigten Zusammenlebens ihre Hetze auf die Straße tragen,
werden wir nicht aufhören eines deutlich zu machen:
Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen!
Kein Fußbreit den Faschisten!
Homepage
UnterstützerInnen:
ADHF Föderation für demokratische Rechte in Deutschland
Antifa Bad Bergzabern
Antifaschistische Aktion (Aufbau) Stuttgart
Antifaschistische Aktion Filder
Antifaschistisches Aktionsbündnis Stuttgart & Region (AABS)
Antifaschistische Gruppe Göppingen
Antifaschistische Initiative Leonberg (AIL)
Antifaschistische Jugend Rems-Murr (AJRM)
Antifaschistische Linke Freiburg (ALFR)
Autonome Antifa Heidenheim
Bündnis gegen Rechts Ulm
Demokratischer Kulturverein Schwäbisch Gmünd
Demokratisches Kulturzentrum Ulm
DIDF Jugend Baden -Württemberg
Die Anstifter
DIE LINKE Göppingen & Geislingen
DIE LINKE Stuttgart
Grüne Jugend Baden-Württenberg
Halkevi / Volkshaus Kirchheim Teck
Initiative „Rems-Murr nazifrei!“
Interkulturelle Bildungs -und Begegnungsstätte Stuttgart
Libertäres Bündnis Ludwigsburg (LB)²
LINKE.SDS Baden-Württemberg
Linksjugend ['solid] Baden-Württemberg
Linksjugend ['solid] Konstanz
Linksjugend ['solid] Pforzheim
Linksjugend ['solid] Stuttgart
MLPD Baden-Württenberg
Offenes Antifaschistisches Bündnis Kirchheim Teck
Offenes Antifa Treffen Freiburg &Region
Revolutionäre Aktion Stuttgart
SDAJ Baden-Württemberg
ver.di Jugend Baden-Württemberg
VVN-BdA Baden-Württemberg
VVN-BdA Kreisverband Esslingen
VVN-BdA Kreisverband Stuttgart
Weiler schaut hin! e.V.
Young Struggle Stuttgart
Zusammen Kämpfen Stuttgart
Einzelpersonen:
Astrid Rothe-Beinlich, Bündnis 90 die Grünen Bundesvorstand Vizepräsidentin des Thüringer Landtages
Bernd Riexinger, DIE LINKE Parteivorsitzender
Christian Stähle, DIE LINKE Gemeinderat in Göppingen
Christina Frank, DIE LINKE Bundestagskandidatin
Hannes Rockenbauch, SöS Stadtrat in Stuttgart
Janka Kluge, Landessprecherin der VVN – BdA Baden-Württemberg
Jochen Dürr, Landessprecher der VVN – BdA Baden-Württemberg
Sandro Witt, Vorsitzender DGB Jena- Saaleholzlandkreis
Thomas Edtmaier, DIE LINKE Göppingen & Geislingen
Thomas Trüten, IG Metall Vertauensmann, Mitglied der Delegiertenversammlung Esslingen
Tobias Pflüger, DIE LINKE Parteivorstand